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EPA-Bundeswehr: Die klassische Einmannpackung

Die Einmannpackung der Bundeswehr (kurz EPA-Bundeswehr) ist eigentlich für die Versorgung eines Soldaten während des Einsatzes bzw. in einer Situation, in der eine anderweitige Verpflegung des Soldaten nicht möglich ist, gedacht.

Aber auch Privatpersonen können solche Überlebensrationen erwerben, zum Beispiel auf Amazon. Sie eignen sich besonders gut für die Versorgung in Krisensituationen. Dies hat ganz verschiedene Gründe, die Sie im weiteren Artikel noch erfahren werden.

Geschichte der Einmannpackung

Zuerst möchte ich kurz auf die Geschichte der Einmannpackungen eingehen. Tatsächlich gibt es Einmannpackungen bereits seit längerer Zeit bei verschiedenen Armeen. Noch heute besitzen die einzelnen Armeen Verpflegungspakete, welche den Einmannpackungen sehr ähnlich sind. Gerade bei Manövern werden sie regelmäßig eingesetzt.

Die einzelnen Verpflegungspakete unterscheiden sich in erster Linie durch den Inhalt, welcher an die Essgewohnheiten in den jeweiligen Ländern angepasst ist. In diesem Artikel geht es jedoch um die Bundeswehr-Rationen. Richtig eingesetzt wurde die Einmannpackung erstmals während des Zweiten Weltkrieges.

Damals war sie noch unter dem Namen Eiserne Ration bekannt. Sie wurde nur im Notfall auf Befehl eines Offiziers zubereitet und gegessen.

Die Eiserne Ration bestand aus einer 300 g Brotration, einer 200 g Fleischkonserve, einem 150 g Fertiggericht sowie Tütchen mit Kaffeepulver. Im Lauf des Krieges änderte sich die anfangs noch recht üppige Zusammensetzung der Eisernen Ration.

Unter dem Namen Eiserne Portion gab es eine Art Einmannpackung auch in der Nationalen Volksarmee der DDR. Sie bestand aus 2 mal 12 Kekskomprimatriegeln.

Auch die Eiserne Portion durfte nur auf Befehl eines Offiziers gegessen werden. In Westdeutschland wurde das Verpflegungspaket erstmals unter dem Namen Einmannpackung hergestellt und während des Kalten Krieges für den Notfall in größeren Menge eingelagert.

Diese Vorräte wurden jedoch nach der Wiedervereinigung aufgegeben. Mit dem Beginn der Auslandseinsätze war es dann wieder nötig, EPAs für die Versorgung der Soldaten im Einsatz einzulagern.

Amerikanische MRE (Meal-Ready-to-Eat USA)

Wieso ein EPA sich gut für eine Krise eignet

Während einer möglichen Krise kann es beispielsweise zum Zusammenbruch der Versorgung mit Lebensmitteln kommen. Dies ist sogar sehr wahrscheinlich, da durch ein Erdbeben beispielsweise die Stromversorgung gestört werden könnte.

Ohne Computer würde dann die Versorgung nicht mehr richtig funktionieren. Auch beschädigte Straßen könnten ein Grund sein. Deshalb wird auch von offizieller Seite aus empfohlen, Vorräte für den Notfall einzulagern.

EPAs eignen sich hierfür sehr gut. Zum einen stellen sie tatsächlich eine ganze Mahlzeit dar und versorgen einen mit den nötigen Nährstoffen, die der Körper braucht. Sie lassen sich zudem sehr leicht zubereiten. Der Inhalt einer EPA muss nur erwärmt werden und kann dann sofort gegessen werden, auch kalt sind die EPAs essbar.

Die lange Haltbarkeit der EPAs ist das letzte Argument, welche für die EPAs spricht und sie endgültig zu einem sehr sinnvollen Vorrat für mögliche Krisen macht. Zuletzt sind EPAs auch noch mit verschiedenen zusätzlichen Dingen ausgestattet, die einem in einer Notsituation helfen können, beispielsweise Streichhölzer und Tabletten zur Aufbereitung von Wasser.

Inhalt einer Einmannpackung

Die Einmannpackung ist für die Versorgung eines Soldaten für einen Tag gedacht. Dementsprechend enthält sie auch genau das, was für die Versorgung eines Soldaten notwendig ist.

Damit Soldaten, welche sich nicht von Schweinefleisch ernähren oder Vegetarier sind, nicht benachteiligt werden, sind EPAs auch in einer vegetarischen Version und einer Version ohne Schweinefleisch erhältlich. Grundsätzlich erhält eine Einmannpackung die Zutaten für drei Mahlzeiten. Für Morgens enthält die EPA Brot sowie Brotbelag, welcher sich je nach EPA unterscheidet.

Zum Mittag- und Abendessen gibt es dann jeweils ein vollständiges Gericht, welches normalerweise warm verzehrt wird. Des Weiteren findet sich in den Einmannpackungen eine süße Zwischenmahlzeit. Auch Getränkepulver ist in einer EPA vorhanden.

Die EPAs an sich werden übrigens auch ständig weiterentwickelt. So war es bis vor einiger Zeit nicht möglich, die EPAs ohne zusätzliche Hilfsmittel zu öffnen, was in gewissen Situationen zu Schwierigkeiten hätte führen können. Und auch die Gerichte werden ständig dem Geschmack der Menschen angepasst und somit weiterentwickelt.

EPA leicht

Neben den herkömmlichen EPAs gibt es auch die sogenannte EPA leicht. Sie wurde vor allem deshalb entwickelt, weil die normalen EPAs für den Einsatz eigentlich zu unhandlich sind und sich nicht so leicht mitführen lassen.

Die EPA leicht besitzt allerdings auch einige Nachteile gegenüber den herkömmlichen EPAs: Zum einen ist sie wesentlich teurer, da die Lebensmittel zum Teil gefriergetrocknet werden. Anders als die normalen EPAs bietet die EPA leicht auch nur einen wesentlich geringeren Nährwert.

Die EPAs leicht müssen auch zwingend mit heißem Wasser zubereitet werden. Ansonsten ist ihr Inhalt aber gleich und enthält Brot sowie Aufstrich für das Frühstück sowie Mahlzeiten für den Mittag und den Abend.

Anders als bei normalen EPAs sind bei der EPA leicht auch Energieriegel enthalten. Insgesamt lässt sich sagen, dass EPAs leicht sich als Vorrat nur für einen Survival Rucksack eignen. In einen Survival Rucksack packt man alle Sachen, welche man braucht, wenn man im Notfall sein Haus oder seine Wohnung verlassen muss.

Da kommt einem das geringere Gewicht der EPAs leicht dann entgegen. Ansonsten sollte man aber lieber auf die richtigen Einmannpackungen setzen.

Beispielhafter Inhalt einer EPA-Bundeswehr

Zum Ende dieses Artikels stelle ich Ihnen noch den Inhalt einer beispielhaften EPA vor. Wie bereits gesagt, gibt es ganz verschiedene Arten von EPAs. Diese unterscheiden sich zwar nicht im grundsätzlichen Aufbau, aber doch von den genauen Gerichten.

Die für Zivilpersonen erhältlichen EPAs unterscheiden sich auch zum Teil von denen, wie sie von der Bundeswehr an die Soldaten ausgegeben werden. Ein beispielhaftes EPA besteht aus einem Fertiggericht (Huhn in Curryrahm), vier Trinkwasserkonserven mit jeweils 100 Milliliter Inhalt, 125 g Roggenschrotbrot mit Erdbeer- und Aprikosenkonfitüre, zwei Wurstkonserven sowie einigen weiteren Lebensmitteln. Auch Streichhölzer sind in dieser beispielhaften Einmannpackung enthalten.

Diese Einmannpackung würde sich sicher dazu eignen, einen Tag lang ohne andere Möglichkeiten zur Ernährung auszukommen. Neben den EPAs sollten Sie auch verschiedene andere Dinge auf Lager haben, um auf eine Krisensituation gut vorbereitet zu sein.

Wichtig sind beispielsweise sogenannte komprimierte Nahrungsmittel Riegel, welche bei sehr kompakter Menge große Menge an Kohlenhydrate liefern. Auch ein größerer Vorrat an Wasser in Kanistern ist sehr wichtig, da man ohne Wasser nicht lange überleben kann.

Die Einmannpackung eignet sich gut für den Einsatz im Fluchtrucksack und als Notnahrung für eine Krise.